Donnerstag, 26. Februar 2009

ADHS - Differenzialdiagnose wichtig!

Bei ADHS-Verdacht zunächst andere Erkrankungen ausschließen.
25.02.09 - Besteht bei einem Kind die Vermutung, dass es an einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leidet, sollten zunächst Hinweisen auf körperlicher, psychischer und lebensgeschichtlicher Ebene nachgegangen werden.


Vor einer Behandlung muss sichergestellt sein, dass es sich um ADHS handelt, fordert die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) in einer Stellungnahme. Einzelne ADHS-typische Symptome können auch Zeichen anderer psychischer Störungen oder entwicklungsbedingter Auffälligkeiten sein.

So können Konzentrationsschwierigkeiten auch bei Entwicklungsstörungen wie Lese- und Rechtschreibschwäche oder einer Rechenstörung auftreten, auffällige Unruhe kann im Jugendalter auf eine manische Störung zurückzuführen sein, erklärt die Fachgesellschaft im Vorfeld ihrer Jahrestagung.

Schilddrüsenfunktion abklären

Organische Beschwerden wie beispielsweise schlechter Schlaf oder Störungen der Schilddrüsenfunktion müssen ausgeschlossen werden. Häusliche Gewalt oder Vernachlässigung sind ebenfalls als Ursache für Konzentrationsstörungen und Lernschwierigkeiten zu berücksichtigen.

Eine genetische Vorbelastung durch die Eltern, wenn sie selbst an ADHS leiden, liefert einen wichtigen Hinweis darauf, ob eine Erkrankung vorliegt. Bei Jugendlichen muss auch an eine Suchterkrankung oder psychotische Störung als mögliche Ursache von Verhaltensauffälligkeiten gedacht werden, empfiehlt die DGKJP.

Tipp:
Entwicklungsstörungen wie etwa ADHS werden unter anderem im Mittelpunkt der Jahrestagung der DGKJP stehen. Diese findet vom 4. März bis 7. März 2009 an der Universität Hamburg statt, es werden 1.500 Teilnehmer erwartet.
Infos und Anmeldung unter www.dgkjp-kongress.de


Liegt eine ADHS vor, so richtet sich die Behandlung der betroffenen Kinder nach der Ausprägung der Symptome. Neben einer Beratung des Kindergartens beziehungsweise der Schule und der Eltern sind oftmals eine psychotherapeutische und auch eine medikamentöse Behandlung des erkrankten Kindes notwendig.

Störungen der Aufmerksamkeit gehen relativ häufig mit Angststörungen, Depressionen oder Tic-Störungen einher. Man schätzt, dass etwa zwei bis drei Prozent aller Kinder und Jugendlichen an einer ADHS leiden. Für den unaufmerksamen Typus liegt das Verhältnis von Jungen zu Mädchen bei 2 zu 1, für den hyperaktiven-impulsiven Typus bei 5 zu 1.

Quelle aerztlichepraxis.de

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