Dienstag, 10. März 2009

Portal für ICD-10-Codierung

Nachfolgend ein kurzer Artikel zum Thema Gesundheitsfond, der verdeutlicht, wie ungesund bürokratisch unser Gesundheitssystem geworden ist. Und dass auch hier längst das Geld regiert. Ein interessanter Einblick in das Geschehen hinter den Kulissen.


10.03.09 - Viel wird geredet über den Morbi-RSA und die Versuche der Kassen, Ärzte zu Gefälligkeitsdiagnosen zu bringen. Doch wie weit gehen die Manipulationen wirklich? Das will nun das kassenärztliche Zentralinstitut herausfinden. Auf einer Internetseite sollen die Ärzte ihre Erfahrungen eintragen.
"Wir wollen feststellen, ob es bundesweit Bemühungen von Krankenkassen gibt, die Diagnosecodierung von Vertragsärzten zu manipulieren", erklärte KBV-Chef Anderas Köhler, der auch dem Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) vorsteht. Das ZI ist eine von KBV und Landes-KVen getragene Foschungseinrichtung.

Das Institut hat zu diesem Zwecke das "ZI-Observatorium" eingerichtet, eine Informationsplattform für Vertragsärzte und Kassenärztliche Vereinigungen zum Thema Codierung. Ärzte können hier namentlich oder anonym ihre Erfahrungen mitteilen oder fachliche Fragen rund um das Thema Diagnosecodierung stellen.

Kassen bekommen mehr Geld für Kranke
Wie viel Geld eine Krankenkasse aus dem Gesundheitsfonds erhält, hängt seit diesem Jahr auch von der Morbidität ihrer Versicherten ab. Für Versicherte, deren Krankheiten durchschnittlich einen hohen Behandlungsaufwand erfordern, erhalten die Kassen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds - daraus ergibt sich ein morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA).

Ob es diese Zuschläge gibt, hängt davon ab, ob der Patiente eines von 80 festgelegten Krankheitsbildern aufweist. Seit diese Liste existiert, versuchen einige Krankenkassen nachweislich, die Diagnose-Dokumentation der Ärzte, also die Codierung nach ICD-10, zu beeinflussen. Für diese Manipulation hat sich der Begriff Upcoding eingebürgert.

Auf den Ärzten lastenden Druck genau ermitteln
"Wir setzen uns für das medizinisch richtige Codieren ein", stellte nun Köhler klar. "Das neue Angebot soll uns helfen zu beobachten, welchem Druck die Ärzte derzeit von Seiten der Kassen ausgesetzt sind." Darüber hinaus soll das ZI fachliche Fragen erkennen, bei denen Vertragsärzte Unterstützung benötigen.

Quelle aerztlichepraxis.de

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