20.11.08 - Wie hoch nach Suizidversuchen das Risiko eines erneuten Versuchs ist, haben Wissenschaftler des Stockholmer Karolinska-Instituts untersucht. Kernaussage: In den ersten beiden Folgejahren bei Patienten mit Schizophrenie, uni- und bipolaren Störungen ist die Gefahr am größten.
Schwedische Wissenschaftler um Prof. Bo Runeson vom Stockholmer Karolinska-Institut führten eine Langzeitstudie mit 39.685 Patienten durch, die zwischen 1973 und 1982 wegen eines Selbstmordversuchs stationär aufgenommen worden waren.
Während der mindestens 21-jährigen Beobachtungszeit nahmen sich zehn Prozent der Patienten tatsächlich das Leben - auffällig viele schon während der ersten Jahre nach dem ersten Versuch. Als besonders gefährdet erwiesen sich Patienten mit ernsthaften psychiatrischen Erkrankungen (BMJ 337 [2008] a2205).
Bei Männern mit Schizophrenie war die Wahrscheinlichkeit eines Selbstmords um den Faktor 4,1 erhöht, bei Frauen um den Faktor 3,5.
Bipolare und unipolare Störungen waren mit einem 3,5- (Männer) beziehungsweise 2,5-fachen Risiko (Frauen) verbunden.
Runeson rät bei diesen Hochrisiko-Patienten zu intensiver Nachbetreuung, besonders in den ersten beiden Jahren nach einem Suizidversuch.
Quelle aerztlichepraxis.de
Originalpublikation (Englisch)
Freitag, 21. November 2008
Suizidversuch: Wie hoch ist das Wiederholungs-Risiko?
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