Dienstag, 27. Mai 2008

ADS/ADHS:Ernährungsumstellung bei Kindern ratsam

Thema ADS bei Kindern
26.05.08 - Bei einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sollte der Verzicht auf Farb- und Konservierungsstoffe in der Ernährung zur Standard-Therapie werden, fordert Prof. Andrew Kemp von der University of Sydney in einem Editorial im British Medical Journal.


Diverse Studien lieferten Hinweise, dass Zusatzstoffe in Lebensmitteln in Zusammenhang mit ADHS stehen, berichtet Kemp. Dennoch werde dieser Aspekt in der Therapie noch unzureichend berücksichtigt.

Für den Nutzen von Verhaltenstherapie bei ADHS lägen hingegen kaum wissenschaftliche Beweise vor, dennoch werde sie als adäquate Behandlung angesehen. Die Wirkung von Ernährungsänderungen sei besser nachgewiesen, werde jedoch seltener in die Therapie miteinbezogen.

Eine Studie aus dem Jahr 2007 konnte zeigen, dass gesunde Kinder, die nicht an ADHS litten, durch den Verzehr von bestimmten Lebensmittelfarbstoffen und dem Konservierungsstoff Natriumbenzoat ein signifikant hyperaktiveres Verhalten an den Tag legten.

EFSA sieht zu wenig eindeutige Nachweise

Angesichts dieser Ergebnisse beschäftigte sich auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit den Zusatzstoffen. Für ihr Gutachten zog sie 22 Studien aus dem Zeitraum von 1975 bis 1994 sowie zwei Meta-Analysen heran.

Obwohl sich in 16 dieser Untersuchungen zumindest leichte Auswirkungen auf das Verhalten von Kindern zeigten, befand die Behörde die Daten nicht aussagekräftig genug, um die Werte der zulässig täglichen Aufnahmemenge zu ändern.

ADHS habe verschiedene soziale und biologische Ursachen. Der Fokus auf Zusatzstoffe könne von ablenken, dass die Kinder einer adäquaten Behandlung bedürfen, lautete die Argumentation damals. Dies sei kein jedoch kein Grund, die sich verdichtenden Hinweise auf ernährungsbedingte Einflüsse zu ignorieren, entgegnet Kemp.

In der Ernährung auf Farb- und Zusatzstoffe zu verzichten, sei eine unbedenkliche Maßnahme, betont er, die standardmäßig in der ADHS-Therapie versucht werden sollte. Die Ernährungsumstellung sollte vom Arzt kontrolliert und evaluiert werden.

Gutachten der EFSA:Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit

Quelle aerztlichepraxis.de

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