Montag, 7. April 2008

Schlaf hilft Gedächtnis auf die Sprünge

07.04.08 - Wie die meisten Tiere sind auch Säuglinge polyphasische Schläfer. Dass gerade in dieser frühen Lebensphase enorm viel Wissen aufgenommen und gespeichert wird, könnte darauf hindeuten, dass sich kurze Schlafphasen auch positiv auf die Gedächtnisbildung auswirken.

In zwei Experimenten mit 26 erwachsenen Probanden untersuchten Dr. Olaf Lahl und Kollegen vom Institut für Experimentelle Psychologie der Universität Düsseldorf, wie sich Perioden des Schlafs und des ruhigen Wachseins auf die Fähigkeit auswirkt, sich Wortlisten zu merken (J Sleep Res 17 [2008] 3-10).

Alle Teilnehmer waren zwischen 20 und 29 Jahren alt, Nichtraucher, hatten einen regelmäßigen Schlaf in der Nacht und litten nicht an psychisch bedingten Schlafstörungen. Keiner kannte die genauen Untersuchungsfragen oder das Ziel der Studie.

Die Probanden sollten in zwei Minuten eine Liste mit 30 Adjektiven auswendig lernen, danach folgte eine Ruhe- oder Schlafphase, nach der die gelernten Vokabeln widergegeben werden sollten.

Im ersten Experiment dauerte die Ruhephase 60 Minuten, innerhalb derer die Probanden entweder ein Schläfchen hielten oder wach waren. Dabei zeigte sich, dass die Erinnerung derjenigen Probanden, die schliefen, deutlich besser war. Außerdem stellte sich heraus, dass das Erinnerungsvermögen weder mit der Schlafdauer noch mit der Schlaftiefe korrelierte.

Schon Nickerchen von sechs Minuten sind wirksam
Um die Rolle der Schlafdauer zu klären, wurde im zweiten Experiment eine dritte Bedingung hinzugefügt, unter der die Probanden nur sechs Minuten lang schlafen durften. Es erwies sich, dass bereits diese kurze Schlafdauer zu einer deutlichen Steigerung des Erinnerungsvermögens führte.

Die Experimente machen deutlich, dass sich der Schlaf unter allen Bedingungen positiv auf das Gedächtnis auswirkte. "Möglicherweise werden direkt zu Schlafbeginn Prozesse der aktiven Gedächtniskonsolidierung in Gang gesetzt, die im weiteren Verlauf selbst dann wirksam bleiben, wenn der Schlaf kurze Zeit später wieder abgebrochen wird", erklärt Lahl.

Quelle aerztlichepraxis.de

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