Sonntag, 24. Januar 2010

Menschenwürdige Pflege hat Zukunft

21.01.2010 Festakt anlässlich der neuen Stiftungsprofessur „Gerontologische Pflege“ der Josef und Luise-Kraft-Stiftung und des neuen Studiengangs „Pflege dual“.

Die Katholische Stiftungsfachhochschule München (KSFH) hat am 20. Januar 2010 die neue Stiftungsprofessur „Gerontologische Pflege“ und den neuen Studiengang „Pflege dual“ mit mehr als 120 Gästen gefeiert. Grußworte sprachen Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer, Prälat Karl-Heinz Zerrle, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung „Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern“ und Dr. Harald Mosler, Stiftungsvorstand der Josef und Luise Kraft-Stiftung.


Die neue Stiftungsprofessur wurde bereits zum 1. Oktober 2009 auf Initiative des Bayerischen Sozialministeriums an der KSFH ins Leben gerufen und von der Josef und Luise Kraft-Stiftung mit insgesamt 500 000 Euro und vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit 50 000 Euro finanziert. Auf die Professur wurde Prof. Dr. Bernd Reuschenbach berufen.

Mit dem neuen ausbildungsintegrierenden Bacholerstudiengang „Pflege dual“ haben Studentinnen und Studenten nun die Möglichkeit, ein akademisches Studium mit einer beruflichen Ausbildung in einem Pflegeberuf zu verknüpfen. Seit dem Wintersemester 2009/2010 bietet die KSFH im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen zusammen mit Kooperationspartnern aus der Praxis den Studiengang „Pflege dual“ erstmals an.

„Bei diesem Studiengang mit dem für Deutschland einzigartigen Profil ´Gerontologische Pflege´ in einem ausbildungsintegrierenden Bachelorstudiengang wird besonders der alte und alternde Mensch in den Mittelpunkt gestellt“, sagte Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, der selbst eine Ausbildung zum Krankenpfleger abgeschlossen hat, auf dem Festakt. Der Studiengang „Plege dual“ ermögliche eine den gestiegenen Ansprüchen angemessene Ausbildung und solle sogleich das Berufsfeld der Altenpflege attraktiver machen. „Wir wollen eine Akademisierung ans Bett“, bekräftige Reuschenbach.

Laut dem Präsidenten der KSFH, Prof. Dr. Egon Endres, wird der Studiengang von den Studierenden bereits sehr gut aufgenommen. Mit 57 Plätzen seien bei weitem mehr Studienplätze vergeben worden als vorgesehen war. Die Nachfrage ist weiterhin sehr groß.

Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer sagte in Ihrem Grußwort: „Angesichts der demographischen Entwicklung und der immer komplexer werdenden Aufgaben und Anforderungen in der Pflege benötigen wir nicht nur mehr Pflegekräfte, sondern wir müssen sie auch in die Lage versetzen, diesen hoch anspruchsvollen Beruf souverän zu meistern. Wir brauchen allerdings keine abgehobenen Theoretiker am Pflegebett, sondern erfahrene Pflegeexperten, die Theorie und Praxis auf einen Nenner bringen.“ Im Vordergrund stehen immer der Mensch und das optimale Eingehen auf seine individuelle Situation als Pflegebedürftiger. Dass sich der Studiengang „Pflege dual“ der KSFH genau daran orientiere, zeigten die Studienschwerpunkte „Gerontologische Pflege“, „Palliativpflege“ und die „Begleitung Sterbender“. Haderthauer betonte: „Angesichts dieser Ausrichtung bin ich mir sicher, dass die Absolventinnen und Absolventen wesentlich dazu beitragen werden, eine würdevolle, wertschätzende und fachlich fundierte Pflege sicherzustellen und damit die Qualität der Pflege und vor allem auch die Attraktivität der Pflegeberufe zu verbessern.“

Hintergrund:
Nach Berechnungen des statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit knapp 2 Millionen auf 3 Millionen im Jahr 2030 ansteigen. Noch werden etwa zwei Drittel der Pflegebedürftigen in der häuslichen Umgebung unter der Mithilfe von Angehörigen versorgt. Aber der Anteil an Senioren, die Kinder oder Enkel haben, wird sinken. Daher werden viele der Pflegebedürftigen zukünftig in Pflegeheimen versorgt werden. Altenpfleger und Gesundheits- und Krankenpfleger stellen schon heute die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen dar. Im Bereich der Altenpflege sind derzeit knapp 800 000 Menschen beschäftigt. Für das Jahr 2050 wird ein Mehrbedarf von knapp 500 000 Pflegefachkräften erwartet. Die Einrichtung von pflegewissenschaftlichen Studiengängen an Fachhochschulen und Universitäten trägt wesentlich dazu bei, dass die Pflege den veränderten Anforderungen besser gerecht wird und die Professionalität des Berufsfeldes weiter steigt. Zugleich verbessert sich auch das Image der Pflege.


Quelle Katholische Stiftungsfachhochschule München

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