Montag, 22. Juni 2009

Kinder forschen und lernen

Es ist schon irgendwie seltsam.
Es gibt so viele Studien und praktische Forschungen, die sich mit dem Thema beschäftigen, wie Schule für Kinder interessant, lebendig und motivierend gestaltet werden kann.
Warum aber werden all diese hervorragenden Ideen nicht flächendeckend in die Praxis umgesetzt? In den meisten Schulen, je höher die Klasse um so ausgeprägter, herrscht immer noch der gute, alte Frontaluntericht vor. Pauken statt Lernen. Schade vor allem für die Kinder.
Nachfolgend ein kurzer Artikel über die "Kinderforscher aus Hamburg"


Mehr Experimente im Klassenzimmer: Neues Projekt der "Kinderforscher an der TUHH" an Hamburger Grundschule

22.06.2009

Das forschende Lernen wird in der Integrativen Grundschule Grumbrechtstraße in Hamburg bald fester Bestandteil des Unterrichts sein. Angeregt und gefördert durch die "Kinderforscher an der TUHH" soll das Experimentieren bereits zum kommenden Schuljahr 2009/10 als Methode in den Mittelpunkt des Sachunterrichts der dritten und vierten Klassen gerückt und den naturwissenschaftlichen Inhalten ein stärkeres Gewicht verliehen werden.
Damit geht das Projekt "Kinderforscher an der TUHH" - das seit drei Jahren Kinder für die Naturwissenschaften und Technik an Schulen der Hansestadt Hamburg sowie der TU Hamburg-Harburg (TUHH) begeistert - neue Wege: Die Experimente werden zum ersten Mal vormittags im regulären Unterricht und größtenteils in der Schule und nur zu einem geringen Anteil an der TUHH stattfinden. In ähnlicher Weise könnten nach Aussagen der Kinderforscher-Initiatoren Gesine Liese und TUHH-Professor Andreas Liese bald an weiteren Hamburger Schulen und auch an anderen Standorten in Deutschland Kurse angeboten werden, möglichst ergänzt durch Praxiseinblicke an Universitäten oder in Unternehmen. Die Themen sind sehr vielfältig: von der Abwasserreinigung über Brücken- und Flugzeugbau, Lebensmittelverarbeitung und den Umgang mit unbekannten Substanzen bis hin zu technischem Zeichnen. Lehrer-Handbücher und Schüler-Arbeitsblätter, Hintergrund-Informationen und Material-Kisten stellt das Kinderforscher-Team zur Verfügung.

"Wir wollen das naturwissenschaftliche Denken von Kindern fördern", sagt Rainer Kühlke, Leiter der Schule Grumbrechtsstraße, und spricht von einem "neuen Unterrichtsformat": Zu dem im Sachunterricht üblichen Beobachten, Protokollieren und Auswerten komme als neues Element das Experimentieren hinzu. Das mache Unterrichtsinhalte anschaulicher, was gerade in der Unterstufe das Lernen erheblich erleichtere.

"Wenn Schüler Fragen entwickeln und selbsttätig nach Antworten suchen dürfen, stärkt dies unmittelbar auch ihr Interesse an der Sache selbst, es fördert die Motivation am Unterricht und steigert dessen Erfolg", sagt Kühlke. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge können besser verstanden und durch die systematische Herangehensweise an Alltagsfragen auch das logische Denken stärker geschult werden. "Außerdem lernen die Kinder die Methoden aus der Wissenschaft und damit auch die Arbeitsweise und Berufswelt der Forscher kennen", sagt Julia Husung vom Projekt "Kinderforscher".

Erste Erfahrungen liegen vor: Seit Februar haben 22 Kinder in einem freiwilligen Kursus am Nachmittag zum Beispiel gelernt, was Reibung ist, warum man sogar aus Papier eine stabile Brücke bauen kann, wie Öl aus Sonnenblumen-Kernen gewonnen wird und was einem ungestörten Walkie-Talkie-Empfang im Wege stehen kann. Ihre Erlebnisse und Erkenntnisse stellen sie am Dienstag, 23. Juni, von 17 bis 19 Uhr, in der Aula der Schule während einer Abschlusspräsentation vor, die selbst Bestandteil des Kurses ist.


Quelle Informationsdienst Wissenschaft idw

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