Sonntag, 22. März 2009

Männlicher Teufelskreis

19.03.09 - Bis zu 40 Prozent der Männer mit Übergewicht fehlt es schlicht und einfach an Testosteron. Der Mangel des Geschlechtshormons und chronische Stoffwechsel-Erkrankungen scheinen sich gegenseitig zu bedingen.


In bestimmten Fällen ebnet eine Therapie mit Testosteron einen Ausweg aus diesem Kreislauf - allerdings nie ohne umfassende hormonelle Diagnostik, wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) betont.

Der Testosteronspiegel sinkt bei Männern ab 40 jährlich um ein bis zwei Prozent. "Wie wir jetzt wissen, ist Testosteronmangel aber nicht allein eine Frage des Alters", sagt Prof. Christof Schöfl vom Universitätsklinikum Erlangen.

Vielmehr sei er auch eine Folge von Übergewicht und umgekehrt: "Es existiert offensichtlich ein Teufelskreis aus niedrigem Testosteron und vermehrtem Fettgewebe und den damit assoziierten Stoffwechselstörungen", so der Neuroendokrinologe aus dem DGE-Vorstand.

Kritisches Bauchfett
Studien zeigen, dass Körpergewicht und Testosteronspiegel eng korrelieren. Testosteron, Zucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen sich demzufolge: Adipöse und diabeteskranke Männer weisen häufig niedrige Testosteronwerte auf. Vor allem das Bauchfett respektive ein ungünstiges Verhältnis von Taillenumfang und Körpergröße, die "Waist-Height-Ratio (WHtR)", spielt hierbei eine Rolle. Kritisch ist eine WHtR ab einem Wert von 0,5.

Bisher nur kleine Studien verfügbar
Nur dauerhafte Gewichtsabnahme kann den Teufelskreis durchbrechen. Doch an diesem Zeil scheitern viele. Insofern liegt die Frage nahe, ob Testosteronsubstitution bei dicken Männern günstig auf Gewicht, Fett- und Muskelmasse und den Stoffwechsel wirkt. Kleinere Studien berichten tatsächlich über derartige Effekte, die aber noch der Bestätigung durch größere kontrollierte Studien bedürfen.

Testosteron ist zwar als Medikament verfügbar. Ein niedriger Testosteronspiegel allein - nach Schätzungen bei jedem fünften hausärztlichen Patienten anzutreffen - rechtfertigt jedoch keine Hormontherapie, so die DGE. Die Entscheidung über eine Therapie müsse der Endokrinologe individuell treffen.

Quelle aerztlichepraxis.de

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