Dienstag, 3. Februar 2009

Parkinson: Medikamente contra Hirnstimulation

21.01.09 - Bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung erzielt eine tiefe Hirnstimulation bessere Ergebnisse als eine medikamentöse Behandlung. Dies kann ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen durchaus aufwiegen. In einer randomisiert kontrollierten Studie mit 255 Patienten hatten amerikanische Forscher um Dr. Frances Weaver die beiden Therapieoptionen miteinander verglichen (1). Alle Teilnehmer litten an Morbus Parkinson in einem fortgeschritten Stadium. Sie wurden entweder medikamentös therapiert (n=134) oder erhielten eine operative Behandlung mit Elektroden im Nucleus subthalamicus (n=60) beziehungsweise im Globus pallidum internum (n=61).


Patienten mit der Neurostimulation erreichten 4,5 Stunden mehr gute Beweglichkeit ohne Überbewegungen, eine bessere motorische Beweglichkeit im schlechtesten Zustand und eine bessere Lebensqualität als die medikamentös behandelte Patientengruppe.

Die kognitiven Funktionen zeigten in Bereichen wie Flüssigkeit der Sprache und Denkgeschwindigkeit eine geringe Verschlechterung. Ein Patient verstarb durch eine operationsbedingte Hirnblutung. Stürze und Verkrampfungen waren in der Neurostimulationsgruppe häufiger als in der medikamentös behandelten Gruppe. Diese Ergebnisse bestätigen die einer ähnlich angelegten deutschen Studie (2) aus dem Jahre 2006.

"Die Therapie kann damit als wissenschaftlich erprobt und empfehlenswert für Patienten gelten, die ausgeprägte Schwankungen der Beweglichkeit aufweisen und nicht mehr zufriedenstellend medikamentös behandelbar sind", schreibt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in einer Pressemitteilung. Die Komplikationen müssten jedoch berücksichtigt werden.

Dennoch meint die Fachgesellschaft: "Wenn der Erfolg so bedeutsam ist wie hier, müssen angesichts dieser schwersten Behinderung auch riskantere Behandlungen in Betracht gezogen werden."

Quelle aerztlichepraxis.de

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