Weniger Kalorien-besseres Gedächtnis

27.01.09 - Wer sich im Alter beim Essen zurückhält, wird mit einer verbesserten Gedächtnisleistung belohnt. Das haben Wissenschaftler der Universität Münster herausgefunden.


Dass niederkalorische Ernährung im Verbund mit erhöhter Zufuhr ungesättigter Fettsäuren die Erinnerungsfähigkeit steigert, war bislang nur in Tierversuchen nachgewiesen worden. Inwieweit sich dieser Effekt bei Menschen reproduzieren lässt, hat jetzt ein Team der Universität Münster um PD Agnes Flöel untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass zwar die ungesättigten Fettsäuren keine signifikante Wirkung erzielten, wohl aber hypokalorische Kost.

Die Forscher hatten 50 im Schnitt 60,5-jährige Probanden mit einem durchschnittlichen BMI von 28 in drei Gruppen eingeteilt:

•Die erste Gruppe musste die tägliche Kalorienzufuhr um 30 Prozent reduzieren.
•Die zweite Gruppe sollte bei gleichbleibender Kalorienzufuhr den Anteil ungesättigter Fettsäuren an der Nahrung um 20 Prozent erhöhen - etwa mit Olivenöl und Fisch.
•Die dritte (Kontroll-)Gruppe ernährte sich in gewohnter Weise weiter.
Zu Beginn der Studie und nach Ablauf von drei Monaten absolvierten die Probanden einen standardisierten Gedächtnis-Test: Sie sollten sich eine Liste von Wörtern merken, die nach 13 Minuten abgeprüft wurde. Die Werte der ersten Gruppe hatten sich innerhalb der drei Monate um knapp 20 Prozent verbessert, in beiden anderen Gruppen waren keine signifikanten Veränderungen zu erkennen.

Bei den Probanden der ersten Gruppe fanden die Wissenschaftler überdies niedrigere Insulinwerte und Entzündungsparameter. Weitere Studien - unter anderem mit bildgebenden Verfahren - sollen nun die Zusammenhänge zwischen Insulin, Entzündungen und altersbedingten Wahrnehmungsstörungen weiter erhellen. Flöel und Kollegen hoffen, weitere Erkenntnisse für den Kampf gegen Alzheimer und Demenz zu gewinnen.

Quelle aerztlichepraxis.de