Donnerstag, 18. Dezember 2008

Kinder und Jugendliche schlucken mehr Psychopharmaka

DAK-Arzneimitteldaten belegen: 13,6 Prozent mehr Verordnungen innerhalb eines Jahres
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren, die mit Neuroleptika behandelt wurden, stieg von 2006 bis 2007 um 13,6 Prozent an. Das ergab eine aktuelle Auswertung der DAK-Arzneimitteldaten.


Vor allem bei den unter 15-Jährigen ist die Zunahme mit fast 25 Prozent gravierend. Bei den 15- bis 20-Jährigen betrug der Anstieg knapp fünf Prozent. Neuroleptika gehören zu den Psychopharmaka und werden oft bei Psychosen oder Erregungszuständen eingesetzt. Sie wirken direkt auf das Nervensystem, indem sie die Reizübermittlung des Botenstoffes Dopamin hemmen.

„Ein gefährlicher Trend““, kommentiert Dr. Stefanie Schellhammer, Apothekerin in der DAK-Fachabteilung für Arzneimittel, die Entwicklung. „Neuroleptika gehören zu den Psychopharmaka, die schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme, apathisches Verhalten, Bewegungs- und Herz-Kreislaufstörungen haben können. Gerade bei Kindern, die noch im Wachstum sind, sollten diese Medikamente äußerst vorsichtig verschrieben werden.“

Für die DAK-Expertin bestätigen die Daten einen Gesellschaftstrend: „Psychopharmaka setzen sich mittlerweile in allen Altersgruppen durch“, sagt Schellhammer. „Denn bei den Erwachsenen zählen sie schon seit Jahren zu den Spitzenreitern der verordneten Medikamente.“

Quelle DAK-Pressestelle

Keine Kommentare:

© terrapie´s PsychoBlog. Alle Rechte vorbehalten. Das Downloaden und die Vervielfältigung sämtlicher Inhalte bedarf der Zustimmung des entsprechenden Autors.Verlinkungen dürfen ohne Zustimmung der Autoren gemacht werden.