Sonntag, 14. Dezember 2008

Akupunktur wirkt auch ohne Zustechen

Bild Linköping Universität, Akupunktur und Placeboeffekt
Nachfolgend eine interessante Studie zum Thema Akkupunktur.
Es ist ja schon lange bekannt, dass in vielen Bereichen der Medizin oder Psychotherapie weniger das Medikament als vielmehr auch die damit verbundene Zuwendung zum Patienten heilsame Kräfte hat. Und so gibt es ja auch viele Studien, in deren Mittelpunkt der sogenannte Placebo-Effekt steht. Also die Wirksamkeit eines Scheinpräparates ohne medizinisch wirksame Substanzen nur durch die damit verbundenen Zuwendung durch den Behandelnden und den Glauben an die Wirksamkeit des Präparates. Mit diesem Placeboeffekt auch im Bereich der Akkupunktur beschäftigt sich der nachfolgende Artikel. Quelle aerztlichepraxis.de


01.12.08 - Akupunktur ist auch dann wirksam, wenn nicht zugestochen wird. Das zeigt eine Studie der Universität Linköping mit 215 Patienten, die als Folge einer Strahlentherapie des Bauch- oder Beckenraums an Nausea(Befindlichkeitsstörung,Übelkeit) litten.

Die Studie legt nahe, dass nicht die Therapie an sich, sondern die Zuwendung wirkt.
Während der fünfwöchigen Bestrahlungstherapie bekamen 109 Patienten zwei- bis dreimal wöchentlich Akupunktur in klassische Akupunkturpunkte nach den Regeln der traditionellen chinesischen Medizin. 106 Patienten wurden genauso häufig mittels Scheinakupunktur in beliebige Hautstellen behandelt, bei der Teleskopnadeln verwendet wurden, die die Haut nur berühren und nicht in sie eindringen.

In beiden Gruppen gaben 95 Prozent der Patienten an, die Übelkeit habe sich gebessert. Weitere 67 Prozent - ebenfalls beider Gruppen - hatten weitere positive Effekte registriert: besseren Schlaf, weniger Schmerzen, bessere Stimmung.

Als Vergleichsgruppe dienten 62 Patienten, die eine identische Strahlentherapie, jedoch nur eine Standardbetreuung inklusive Antiemetika erhalten hatten.

Signifikante Wirkung
Die Frage nach Übelkeit innerhalb der zurückliegenden sieben Tage bejahten 63 Prozent der Vergleichsgruppe und 37 Prozent der beiden Akupunkturgruppen.

Der statistisch signifikante Erfolg der Akupunktur gehe offenbar nicht auf die traditionelle Methode an sich zurück, resümierte die Wissenschaftlerin Anna Enblom in ihrer Doktorarbeit. Entscheidend sei die mit Akupunktur einhergehende verstärkte Zuwendung: Patienten führten Gespräche mit dem Therapeuten, sie würden berührt, hätten mehr Zeit für sich und mehr Entspannung.


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