Montag, 27. Oktober 2008

Parkinson: Neue Generation von Hirnschrittmachern

Hirnschrittmacher,Therapie gegen Parkinson 27.10.08 - An der Uniklinik Köln wurde der erste Hirnschrittmacher einer neuen Generation implantiert. Besonderer Vorteil des Gerätes: Es arbeitet mit wiederaufladbaren Akkus und muss daher seltener ausgetauscht werden.


Der Einsatz von Tiefer Hirnstimulation ist bei der Parkinson-Erkrankung bereits etabliert. Auf diese Weise können Fehlleistungen wie der Essentielle Tremor oder Dystonien korrigiert werden.

Dabei wird der "Hirnschrittmacher" dem Patienten im Bereich der Brust oder dem Oberbauch eingesetzt. Die von ihm erzeugten elektrischen Impulse gelangen durch Leitungen, die unter der Haut verlegt sind, in die betroffene Region des Gehirns.

Am vergangenen Freitag (24.10.2008) wurde am Universitätsklinikum Köln weltweit erstmals ein Hirnschrittmacher der neuesten Generation implantiert.Geleitet wurde die Operation von Chirurg Dr. Mohammad Maarrouf aus der Klinik für funktionelle Neurochirurgie und Stereotaxie.


"Ich bin sicher, dass der Patient in zwei bis drei Monaten sowohl beim Zittern als auch seiner Bewegungsverlangsamung ganz oder nahezu beschwerdefrei sein wird. Es geht ihm schon jetzt viel besser", berichtete der Klinikleiter Prof. Volker Sturm am Montag.

Stimulation in mehreren Regionen des Gehirns

In der neuen Generation hat das Gerät im Wesentlichen drei Vorteile: es ist wiederaufladbar, die Kabel sind dehnbar und es kann mehrere Stellen im Hirn stimulieren - und das in unterschiedlicher Stärke.

"Das gibt uns beispielsweise die Möglichkeit nicht nur den Tremor zu mindern, sondern auch auf die die Haltungsstörung einzugehen, die aus einer benachbarten Hirnregion herrührt", erläutert Lars Timmermann, Prof. für Neurologische Bewegungsstörungen an der Uniklinik Köln. Er führte unter der OP neurologische Tests durch, um den Verlauf zu kontrollieren.


Bisher mussten die "Hirnschrittmacher" alle zwei bis fünf Jahre ausgetauscht werden. Diese Operationen waren in 20 Prozent der Fälle mit schweren Komplikationen verbunden (Pneumonien, Halluzinationen, Stürze). Der neue Hirnschrittmacher soll neun Jahre halten und ist - von außen - wieder aufladbar, denn er wird mit Akkus betrieben.


Uniklinik Köln-fs/ aerztlichepraxis.de


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