Dienstag, 8. April 2008

Wenig Schlaf - mehr Probleme


08.04.08 - Wie wichtig Schlaf für die Entwicklung eines Kindes ist, zeigen verschiedene Studien einer aktuellen Themenausgabe der "Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine".

Alice Gregory und Kollegen von der University of London analysierten die Daten von 2.076 Kindern und Jugendlichen, die zu Beginn der Studie zwischen 4 und 16 Jahren alt waren (1). Zu diesem Zeitpunkt machten deren Eltern Angaben über das Verhalten und das Schlafmuster ihres Nachwuchses. 16 Jahre später - das Alter der Probanden lag nun zwischen 18 und 32 Jahren - gaben sie selber Auskunft über ihre psychische Verfassung.

Diejenigen, die als Kinder wenig geschlafen hatten, zeigten dabei häufiger Symptome wie Depressionen, Ängste und aggressives Verhalten - festgestellt anhand der Young Adult Self Report Scale (YASR Scale). Eine überdurchschnittlich lange Schlafdauer oder Albträume zeigten hingegen keinen Einfluss darauf.

Das Schlafverhalten spiele eine große Rolle für die Entwicklung, schreiben die Autoren, und Pädiater sollten ein Augenmerk darauf haben. Manche Probleme stellten Risikofaktoren für spätere Verhaltensschwierigkeiten dar, andere offenbar nicht.

Mehr Fehlzeiten in der Schule


In der gleichen Ausgabe zeigen Forscher um Valerie Sung vom Centre for Community Child Health in Parkville (Australien) einen starken Zusammenhang zwischen dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) und Schlafstörungen (2).

Für ihre Studie werteten sie die Daten von 239 Schulkindern aus, die an ADHS litten. Das Durchschnittsalter lag bei 11,7 Jahren. Neben den Schlafmustern erfassten die Forscher auch Angaben zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität, zu Fehlzeiten in der Schule und zum Einfluss auf die Eltern.

ADHS: Schlafprobleme in der Therapie nicht vergessen

Bei 73,3 Prozent der Kinder (175) zeigten sich Schlafstörungen, die bei 28,5 Prozent als leicht, bei 44,8 Prozent als mittelschwer bis schwer bewertet wurden. Verglichen mit den Studienteilnehmern ohne Schlafprobleme fehlten sie häufiger in der Schule oder kamen zu spät und die Lebensqualität wurde geringer bewertet. Zudem waren die Eltern gestresster und verspäteten sich häufiger am Arbeitsplatz. Die täglichen Abläufe erschienen insgesamt schwieriger.

Ärzte sollten den Einfluss von Schlaf bei ADHS-Patienten nicht unterschätzen, betonen die Forscher. Maßnahmen zu besserer Nachtruhe könnten den Behandlungserfolg verbessern. Es sei möglich, dass einige Kinder dadurch weniger Medikamente benötigten.

Quelle aerztlichepraxis.de

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