Donnerstag, 10. April 2008

Persönlichkeitsstörung muss behandelt werden

10.04.2008 Ob starkes Misstrauen oder übertriebener Perfektionismus - die Grenze zwischen "Schrulle" und Persönlichkeitsstörung ist oft nur schwer zu ziehen. Ein Maßstab ist, ob die Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster dauerhaft persönliches Leid oder nachteiligen Einfluss auf die soziale Umwelt nach sich ziehen, teilt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin mit.

Die ausgeprägten Persönlichkeitszüge ließen sich grob in drei Gruppen unterteilen: sonderbar und exzentrisch, emotional und launisch sowie selbstunsicher und zwanghaft, erläutert Prof. Martin Bohus von der DGPPN. "Beispielsweise neigen Personen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung dazu, neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder kränkend misszudeuten." Aus Angst vor Benachteiligung komme es häufig zu unberechtigten Verdächtigungen, wie etwa hinsichtlich der Treue des Partners oder ungerechter Behandlung im Beruf.

Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung hingegen ist laut Prof. Bohus gekennzeichnet durch übertriebenen Perfektionismus, wobei Vergnügungen und zwischenmenschliche Beziehungen vernachlässigt werden. "Da die Grenze zur Normalität fließend ist, sind nicht alle Persönlichkeitsstörungen behandlungsbedürftig", sagt der Experte. Leide der Betroffene jedoch unter den ausgeprägten Persönlichkeitszügen oder ihren Folgen, sollte die Persönlichkeitsstörung psychotherapeutisch behandelt werden.

Quelle aponet.de

Keine Kommentare:

© terrapie´s PsychoBlog. Alle Rechte vorbehalten. Das Downloaden und die Vervielfältigung sämtlicher Inhalte bedarf der Zustimmung des entsprechenden Autors.Verlinkungen dürfen ohne Zustimmung der Autoren gemacht werden.