07.12.07 Ein bisschen Wahrheit mag in der Volksweisheit stecken, dass runde Babys glückliche Babys sind. Der Zusammenhang zwischen niedrigem Geburtsgewicht und dem Hang, später im Leben Depressionen zu entwickeln, wird in einer aktuellen Studie deutlich.
"Wir stellten fest, dass Personen, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden, mit einem niedrigen Gewicht zur Welt kamen und eher kleine Babys waren", berichtet Studienleiter Ian Colman von der University of Alberta (Kanada).
Sein Team hatte Daten von 4.600 Personen ausgewertet, die 1946 in Großbritannien geboren wurden und an einer langjährigen nationalen Studie teilgenommen hatten (Medical Research Council National Survey of Health and Development).
Je weniger die Studienteilnehmer bei der Geburt gewogen hatten, desto größer war ihr Depressionsrisiko im späteren Leben. Ob das geringere Geburtsgewicht auf eine Frühgeburt zurückzuführen war, war in der Studie jedoch nicht erfasst worden.
Auch der Zeitpunkt, wann verschiedene kindliche Entwicklungsschritte - wie zum Beispiel Laufen lernen - genommen wurden, korrelierte mit der späteren psychischen Gesundheit. Je eher die Kinder auf den Beinen waren, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, depressiv zu werden.
Stresshormone in der Schwangerschaft verantwortlich?
Die Forscher betonen, dass deshalb nicht jedes leichte Baby später zu Depressionen oder Ängsten neigen muss. Sie vermuten eher, dass ein niedriges Geburtsgewicht auf Stressfaktoren im Mutterleib hinweist.
Leidet die Mutter während der Schwangerschaft unter Stress, werden nicht nur die entsprechende Botenstoffe auf den Fötus mit übertragen, sondern auch der Blutfluss zum Uterus reduziert. Dadurch erhält das wachsende Kind weniger Nährstoffe und kommt entsprechend kleiner zur Welt.
Die Stresshormone während der Schwangerschaft könnten die Gehirnentwicklung des Kindes und damit die späteren psychische Gesundheit beeinflussen. "Unsere Take-Home-Message lautet daher: Wir müssen mehr Acht auf schwangere Frauen geben", fordert Colman.
fs / Quelle: University of Alberta/aerztlichepraxis.de
Freitag, 7. Dezember 2007
Leichte Babys neigen später zu Depressionen
Eingestellt von
Dietmar
um
15:53
Labels: Depression
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