Montag, 5. Januar 2009

Altern: Nicht allein die freien Radikale sind schuld

05.01.09 - Für Alterungsprozesse von Zellen wurde bislang wurden vor allem die Konzentration an freien Radikalen verantwortlich gemacht. Doch Max-Planck-Forscher halten dagegen: Die Alterung eines Organismus hänge vor allem von der Stabilität des Stoffwechsels ab.


Die altersbedingten Veränderungen der Genaktivität von Mäusen zogen die Wissenschaftler um Lloyd Demetrius vom Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik heran, um eine Erklärung für die Ursache des Alterns zu liefern.

Ihre "Theorie der metabolischen Stabilität" besagt, dass die Alterung nicht allein durch die steigende Anzahl an freien Radikalen in der Zelle bestimmt wird. Entscheidend sei vielmehr die Fähigkeit des Organismus, ausgewogene und stabile Konzentrationen an freien Radikalen und anderen Stoffwechselprodukten aufrecht zu erhalten.

Insgesamt hatten die Forscher 25.000 Gene von Mäusen analysiert - und dabei festgestellt, dass sich Aktivität und Regulation von etwa 700 Genen mit zunehmendem Alter der Tiere verändern.

Stoffwechsel verlangsamt sich im Alter

So sinkt bei älteren Mäusen die Aktivität derjenigen Gen-Netzwerke, die an der Verstoffwechselung der Nahrungsbestandteile beziehungsweise der Produktion von Energie für die Zellen beteiligt sind. Dagegen stieg die Aktivität der Netzwerke oder Genverbünde, die für die homöostatische Kontrolle der Produktion an freien Radikalen verantwortlich sind.

Diese Ergebnisse widersprechen der Annahme, dass allein die Zunahme an freien Radikalen für die klassischen Symptome der Alterung verantwortlich ist. Vielmehr gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Fähigkeit, ein gleichbleibendes Niveau an freien Radikalen aufrecht zu erhalten, das wichtigste Merkmal für das biologisches Alter einer Zelle ist.

Balance besser als Antioxidantien

Entsprechend sollten Versuche, den Alterungsprozess zu verlangsamen, nicht darin bestehen, durch hohe Dosen von Antioxidantien Einfluss auf die Produktion der freien Radikale zu nehmen. Ziel sollte vielmehr sein, die Stoffwechsel-Netzwerke eines Organismus und somit die Homöostase zu stabilisieren.

Eine Diät mit einem ausgewogenen Maß an ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien und Vitaminen, maßvoller Alkoholkonsum und körperliche Bewegung sind der beste Weg, um die Stabilität der Stoffwechselnetze zu erhalten und die natürlichen Alterungsprozesse des Körpers zu verlangsamen.

Quelle aerztlichepraxis.de

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